Lange haben wir nichts von uns hören lassen. Aber wir können freudig erzählen, daß es doch langsam weiter voran geht.
Wir hatten zwischenzeitlich auch schon mal 2 Wochen Arbeitsurlaub – wobei die erste Woche hauptsächlich dafür drauf ging, daß wir richtiges Material bestellen und geliefert bekommen.
Was haben wir jetzt seit dem letzten Bericht geschafft?
Fangen wir an mit Jochen’s größtem Elend, dem Wassertank.
Wie wir bereits erzählt hatten, waren hier an den alten Schweißnähten Oxidationen entstanden, die Jochen ja mühevoll in Kleinarbeit mit Drahtbürste gesäubert hat. Nach langem Recherchieren und sogar Nachfragen bei den Hilfe-Redakteuren der Fachzeitschrift „PALSTEK“ konnte uns keiner sagen, wie und was in unserem Fall das richtige ist. Letztendlich erfahren wir von einem SIKA-Vertreter, daß die gesamte Fläche angeschliffen, dann sofort mit einem Reiniger abgewaschen und final grundiert werden muß. Da dies alles „just-in-Time“ erfolgen muß, damit nicht das Alu gleich wieder eine Oxidschicht bildet, konnte hier nur Tankloch für Tankloch gemacht werden. Ein Loch schleifen, absaugen, reinigen, grundieren, trocknen lassen – nächstes Loch.
Also hat sich alles etwas gezogen.
Nach der Grundierung konnte dann der Endlack aufgetragen werden, natürlich nachdem die Grundierung wieder erst komplett angeschliffen ist. Hier konnten wir uns sogar für eine Farbe entscheiden. Jochen hat sich hier für ein Blau entschieden (Blau macht glücklich), da sieht man auch wenn Dreck reinkommt. Hoffen wir mal das jetzt alles gut ist, die Zeit wird es zeigen.






Auch die Dichtung zwischen Deckel und Tank mussten natürlich erneuert werden. Hierzu wurde aus Gummimatten je nach Deckelgröße mühsam mit der Schere ein Rahmen ausgeschnitten und die Schraubenlöcher mit einem Locheisen ausgestanzt. Hier hat uns Johannes unterstützt, der uns wieder einmal besucht hat, um zu sehen, wie weit unser Schiffchen ist und auch mal mit Hand anlegen wollte. Die Werkstatt hierzu war wieder mal unser Wohnzimmer.

Jetzt müssen wir abschließend „nur“ noch die Deckel wieder alle anschrauben, nachdem wir unsere Löcher haben trocknen und abdampfen lassen. Endlich eine Baustelle, die dann langsam Richtung Ende geht.
Da wir gerade bei den beiden Männern sind: da Jochen mit der Leerrohrverlegung hinter einer Verkleidung nicht so glücklich war, weil die gelegten Lehrrohre doch unsere Motorabluftschlauch ziemlich gequetscht haben, haben die beiden Männer entschieden: das machen wir noch mal neu und vergrößern die Löcher und ziehen die Leerrohre neu. Und schon war unser Arbeitsnachmittag an diesem Tag schon wieder rum – da vergeht die Zeit wie im Fluge und Johannes ist wieder abgereist. Danke nochmals für die Unterstützung.
Weiter ging es auch insgesamt mit unserer Elektrik:
die gesamte 12V-Innenbeleuchtung wurde auf LED-Beleuchtung umgestellt. Auch hier gab es ein paar kleine Schwierigkeiten: die Lichtleisten gibt es nicht genau in der Größe der alten, ausgebauten Leuchten. Also muß auch hier wieder improvisiert werden und aus Kunststoff wurden „Unterlegscheiben“ ausgeschnitten, damit die alten Deckenausschnitte auch wieder abgedeckt sind. Wir haben bei einigen Leuchten auch umschaltbare Farben eingebaut, so daß wir von weiß- auf rot- und sogar blaues Licht umschalten können. Rotes/ blaues Licht ist angenehm, wenn man bei Nacht im Dunkeln Licht benötigt. Da ist rotes/ blaues Licht viel angenehmer für das Auge, da sich dieses nicht von Stockdunkel auf total hell umstellen muß.


es gab auch einen neuen Autopiloten – die „alte“ Gerda mußte, nach langer Überlegung, leider doch weichen.
von oben links: die Mechanik, Messgerät, das den Stand von der Runderanlage weiter gibt, Mitte: das Herzstück des ganzen, die Elektronik, die das Ganze steuert, Rechts: der dazugehörige Kompass, unten links: die Bedieneinheit im Cockpit.





Unsere ganzen Schalter und Kontrollgeräte am Navitsch werden ja auch erneuert, und ähnlich wie bei den Leuchten passen natürlich die ganzen Ausschnitte im Holz nicht mehr. Wo nichts mehr ist, kann man auch nichts befestigen. Also auch hier, schöne Bleche anfertigen und die Löcher schliessen. Wenn Jochen schon in der Metallbearbeitung ist, hat er auch gleich noch unseren „Plotterkasten“ angefertigt. Wir wollen an unserem Steuerstand im Cockpit einen Plotter anbringen, der sich auch schwenken lässt. Hierfür benötigen wir ja eine Halterung, die natürlich vom Metaller korrekt gebaut wird.




ich habe zwischendurch auch mal selbst produktiv was machen dürfen und nicht nur als Handlager parat gestanden: ich habe unser Edelstahlgeländer aufpoliert und alle Flugrostflecken und sonstigen unschönen Ecken damit entfernt. Auch habe ich einmal angefangen, an unserem roten Ralleystreifen den Dreck mit einem Spezialreiniger zu entfernen, daß wir diesen Streifen demnächst neu streichen möchten.


Es gibt für unser Mädchen auch zwei neue Winschen, da die Großschotwinsch und die Reff-Wisch leider schon am Ende ihrer Lebenszeit angekommen waren. Auch hier wieder: alte Löcher und neue Bohrungen passen natürlich nicht zusammen. Also hat der Skipper auch hier entsprechende Adapterplatten angefertigt.
