3700 Seemeilen später…

Nun, nachdem die erste Arbeitswoche schon wieder hinter uns liegt, wollte ich noch ein kleines Resümee unserer vergangenen Reise ziehen.

Zu aller erst möchte ich mich bei allen beteiligten Personen bedanken, die uns begleitet haben, sei es on Board oder auch bei denen, die Unterstützung aus der Heimat geleistet haben. Sei es durch eine telefonische Auskunft bei Problemen, Garten- oder Postdienst oder auch durch die moralische Unterstützung sowie jeder anderen Hilfestellung; dies auch im Vorfeld oder Nachgang unserer Reise

DANKE das ihr mit eurer Unterstützung dazu beigetragen habt, uns die Reise zu ermöglichen und zu verwirklichen.

Für mich als Skipper ist das erste Anliegen, (und das auch ein sehr wichtiges), daß alle Crewmitglieder gesund und munter an ihrem Ziel ankommen. Wenn dann noch alle gerne wieder kommen würden: alles richtig gemacht. Zum Ersten kann ich nur sagen: 2 Pflaster (eine kleine Schnittverletzung bei der Essenszubereitung) und ca. eine komplette Packung an Reisetabletten (bleibt auf einem Schiff in  acht Wochen leider nicht aus) kann sich sehen lassen. Zum Zweiten kann ich nur sagen, ich habe nichts Gegenteiliges gehört. Auch hier nochmal der Dank an alle Crewmitglieder für ihr umsichtiges Tun und Handeln.

gut ausgestattet, aber zum Glück fast nichts gebraucht…

Für uns war es natürlich auch das erste Mal, daß wir so eine lange Segelreise unternommen haben, mehr als zwei Wochen am Stück hatten wir bis dahin auch noch nicht auf unserm Kerbholz. Das ganze noch unter Eigenregie und Organisation, nicht unbedingt ein leichtes Unterfangen. Aber man wächst mit seinen Aufgaben. Ich kann von mir behaupten, daß ich so etwas nicht bis ist kleinste Detail vorbereite, sondern nur das „Grobe“ und der Rest kommt dann schon. Was bringt mir es im Vorfeld, alles durchzuplanen und dann kommt es doch ganz anders. Gerade beim Segeln gibt es so viele wenn und aber, wo flexibel reagiert werden muss. Das habe ich schon immer so gehandhabt, bei all unseren Urlauben, und bin eigentlich noch nie schlecht damit gefahren. Klar war schon das ein oder andere mal der Gedanke da bei einem unserer Motorradurlaube, nach einem langen und anstrengenden Tag, jetzt in die Unterkunft, die man schon im Vorfeld gebucht hat und Füße hoch. Anstatt in der Urlaubszeit noch was freies zu suchen/ finden. Aber wieviel schöne Momente stehen dagegen, wo man sagt: hier bleiben wir oder wir fahren noch ein Stück weiter.

Zurück zum Thema. Wir haben sehr viel dazu gelernt in den Wochen. Haben unser Boot kennengelernt und Vertrauen in das Schiff bekommen. Es waren ja einige nicht ganz einfache Situationen dabei, die unsere Gute klaglos weggesteckt hat. Die erste Woche unserer Reise war für mich dann auch gleich die Schwierigste. Viele Probleme, die geballt am Schiff auftraten, dazu noch meine weibliche Crew, die zum Teil zum Totalausfall wurde. Ich war schon der Verzweiflung nahe, wenn das so weiter geht, na dann …. Hier hat mich dann Clemens bei Laune gehalten, mit seiner Ruhe und die Unterstützung, die er geleistet hat. Bei einem kurzen Telefonat mit Kay wegen einem elektrischen Problem und einem kurzen „Auskotzen“ bei ihm, kam nur der Satz „es sind doch nur Kleinigkeiten“. Genau diese fünf Worte habe ich mir dann unterwegs noch einige Male in Gedanken gerufen, wie Recht er damit doch hat. Alles konnte soweit ohne größeren Aufwand behoben werden. Einzig das Konto hat etwas geheult, da konnte ich aber drüber hinweg hören. Investitionen die zum Teil schon auf der „To-Do-Liste“ standen, sind halt etwas vorgezogen worden.

Delfine am Boot, die klaren Sternennächte… (das kennt ihr ja schon alle) heben dann auch wieder die Laune, wenn diese mal wieder am Boden liegt. Einzig der zeitliche Rahmen war immer wieder das Thema und ehrlich gesagt ein Dorn im Auge. Wenn wir bedenken, an was für Orten wir doch vorbei gekommen sind, die wir einfach links liegen lassen mussten, die für viele Segler Traumziele sind. Wir könnten heulen.

Mit dem Wetter hatten wir ja auch richtig Glück. Der Wind war und ist ja immer ein Punkt, über den man streiten kann, es hätte auch noch viiieeel schlechter kommen können. Im Großen und Ganzen hat es ja gepasst. Regen hatten wir ja auch nicht wirklich. Den ersten Regen hatte wir erst auf dem Atlantik, Andreas hatte ihn in seiner Wache für ca. 1 Stunde, quasi nix. Wer schon einmal den ganzen Tag bei strömenden Regen gesegelt ist, weiß, von was ich rede. Der erste anhaltende Regen war ja dann auf Norderney, in der Nacht im Hafen. Früh morgens dann noch die letzten Reste beim Ablegen, das wars auf der Tour, erst in Kiel im Hafen gab es dann wieder welchen.

In Kiel angekommen hatten wir dann noch ein paar Tage zum „runterkommen“. So wurde dann noch einmal klar Schiff gemacht, bevor die Familie zum Besuch anstand und mit der wir dann auch noch einen kleinen Segelausflug nach Damp unternommen haben; von ihnen war bis dahin noch keiner auf einem Segelboot unterwegs. Auch hier war alles in Ordnung, und trotz vorheriger Bedenken wegen Seekrankheit blieben alle Seefest.  So verbrachten wir dann auch endlich mal die erste Nacht alleine auf unserem Schiff, bevor es schon wieder ans Packen ging für die Heimreise.

das Ziel unserer Reise: das ein (oder andere) Fischbrötchen vom „Goldfisch“ und ein (oder mehr) Eis vom „Eiswerk“ in Kiel-Schilksee

Ich möchte die Zeit nicht missen, anstrengend aber schön. Jetzt wo die erste Woche danach rum ist, laufen die Vorbereitungen schon wieder für den nächsten Schritt: das Boot soll nach Hause kommen.

Wir werden berichten.

fest in Kiel
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